Unterschriften gegen Glyphosat

Das Pestizid Glyphosat bedroht unsere Gesundheit und die Artenvielfalt der Natur. Eine Europäische Bürgerinititative (EBI) will ein Verbot durchsetzen und rief den 13. Mai als europaweiten Aktionstag aus. Die Grünen Gellersen stellten sich am Samstag vor REWE auf und sammelten über 60 Unterschriften, informierten über den Stand der Dinge und beantworteten viele Fragen der Gellerserinnen und Gellerser.

Der Reppenstedter Ratsherr Jürgen Kopp hatte einen Einkaufskorb mit verschiedenen Lebensmitteln mitgebracht und ließ die Leute raten, in welchen wohl Glyphosat nachzuweisen wäre. Von seiner Fraktionskollegin Karen Rabbe gebackene (glyphosatfreie) Kekse in Totenkopfform gab’s als Belohnung fürs Mitmachen.

Tatsächlich müssen wir heute davon ausgehen, dass in fast allen pflanzlichen Lebensmitteln Glyphosat zumindest in Spuren nachzuweisen ist. Besonders Getreideprodukte, wie Brot und Bier, Gemüse, Obst und Wein sind betroffen. Ausnahmen stammen aus dem Biolandbau oder -wie der Apfel in Jürgen Kopps Einkaufskorb- aus dem eigenen Garten. Dieser Apfel und ein Bio-Ei aus Kochs Obst- und Gemüsekiste waren denn auch die einzigen glyphosatfreien Lebensmittel im Korb.

Wir Grünen wollen eine Landwirtschaft, die leckere und gesunde Lebensmittel für alle herstellt und im Einklang mit der Natur wirtschaftet.  Glyphosat tötet – erst alles Grün auf dem Acker, dann gelangt es in unsere Gewä sser und Lebensmittel. Dabei ist das Pflanzengift für Menschen laut Weltgesundheitsorganisation „wahrscheinlich krebserregend“. Doch die Agrarlobby verhindert mit Unterstützung der Bundesregierung das europaweite Verbot. Wir wollen nicht zulassen, dass dieses Gift weiterhin auf unsere Äcker und Teller kommt.

Bis Ende 2017 soll entschieden werden, ob Glyphosat in der EU weiter erlaubt bleibt. Deshalb haben sich zahlreiche Umweltorganisationen, darunter unter anderem der BUND, Greenpeace, das Umweltinstitut München und das Pestizid Aktions-Netzwerk, zusammengetan und die EBI im Januar 2017 bei der Europäischen Kommission registriert. Ziel ist es jetzt, innerhalb eines Jahres mindestens eine Million Unterstützerinnen und Unterstützer aus mindestens sieben verschiedenen EU-Ländern zu versammeln.

Wie schon bei der erfolgreichen EBI gegen die Privatisierung der Wasserversorgung und der selbstorganisierten EBI gegen TTIP und CETA wollen wir zeigen, dass Bürgerprotest wirkt. Die Europäische Kommission wird es nicht ignorieren können, wenn die EBI bereits vor der Glyphosat-Entscheidung die Schallgrenze von einer Million Unterschriften erreicht (Stand heute: 741.294).

Einen gar nicht so kleinen Mosaikstein dieser Million haben die Gellerserinnen und Gellerser gestern hinzugefügt. Es wird nicht die letzte Aktion bleiben. Wer noch online unterschreiben möchte, kann das hier tun: https://stopglyphosate.org/de/

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