Resolutionen zu den Bahnplänen

Untersuchte Variante Ashausen-Suderburg
Untersuchte Variante Ashausen-Suderburg: Quer durch Gellersen (Karte: openstreetmap.org)

SPD und Grüne legen zunächst dem Gemeinderat Reppenstedt am 16. Oktober einen Resolutionsentwurf vor, mit dem sich Reppenstedt gegen die Idee der Deutschen Bahn wendet, den Personenfernverkehr künftig zwar durch Gellersen hindurch, im Ergebnis aber an der Region Lüneburg vorbeizuführen.

Einen ähnlich lautenden Text wird nach rot-grünem Willen auch der Samtgemeinderat in seiner nächsten Sitzung beraten. „Wir möchten unseren Vertretern im Bürgerdialog des Landes ein klares Votum mit auf den Weg geben,“ erklären die jeweiligen Parteivorsitzenden, Prof. Dr. Hinrich Bonin für die SPD und Oliver Glodzei für die Grünen.

Den Gellersern ist vor allem ein Dorn im Auge, dass den erheblichen Belastungen durch einen Streckenneubau keinerlei Nutzen gegenüberstünde. „Wir werden im Gegenteil noch abgehängt von ICE und IC, die dann zwar durch unsere Vorgärten fahren, aber eben nicht mehr für uns halten.“

Problematisch sei auch, wenn Trassen allein für den Güter- oder den schnellen Personenfernverkehr geplant würden, weil die keinerlei Nutzen für den Nah- oder Regionalverkehr hätten. Eine seriöse Abwägung von Kosten und Nutzen könne daher kaum eine Empfehlung für eine der beiden Neubauvarianten ergeben.

Die Resolution im Wortlaut:

Die Gemeinde Reppenstedt lehnt die von der Bahn als Alternativen zur „Y-Trasse“ präsentierten Neubaustrecken ab. Reppenstedt erklärt sein Interesse an und seinen Anspruch auf hochwertige Anbindung an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Die Überlegungen der Bahn stehen dem entgegen.

Wir erkennen in der Planung von Hochgeschwindigkeitsstrecken abseits unseres Oberzentrums Lüneburg die Absicht, den schnellen Personenfernverkehr künftig an uns vorbeizuleiten, um die Fahrtzeit zwischen Hannover und Hamburg zu verkürzen. Das lehnen wir ab.
Da keinerlei Unterwegsbahnhöfe vorgesehen und angesichts der Streckenführung weitab der Ober- und Mittelzentren auch nicht sinnvoll sind, sehen wir keinen Nutzen der Neubaustrecken für den Nahverkehr unserer Region.

Angesichts der offenkundigen Nachteile für die Region und eingedenk unserer Verbundenheit innerhalb Gellersens finden wir die Belastung unserer Nachbarorte Kirchgellersen, Westergellersen und Südergellersen nicht hinnehmbar.

Die von der DB Netze ausgewählten und präsentierten Kriterien und Kennzahlen halten wir für die Bewertung der Varianten für ungeeignet und falsch gewichtet.

Wir appellieren an den Bund als Eigner und Entscheidungsträger, an das Land Niedersachsen, das zuständig für die Raumordnung und den Bürgerdialog ist und an die Deutsche Bahn,

  • die Neubaustrecken-Varianten aus dem Verfahren zu nehmen und
  • bei der Bewertung der übrigen Varianten den Nutzen für den Personennahverkehr und die Anbindung der Regionen an ICE und IC viel stärker zu gewichten.

Die Gemeinde Reppenstedt bittet die regionalen Abgeordneten in Bundestag und Landtag, sich in diesem Sinne einzusetzen.

 

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