Erster Spatenstich am Schnellenberger Weg

Nur Männer beim Ersten Spatenstich am Schnellenberger Weg

Der feierliche erste Spatenstich zum neuen Baugebiet „Schnellenberger Weg“ setzte am Mittwoch einen wichtigen Punkt hinter die jahrelange Arbeit von Rat, Verwaltung und Planungsbüros für die umstrittene Erweiterung Reppenstedts. Die wird nun auch praktisch sicht- und erfahrbar mit Beginn der Bauarbeiten für den Kreisverkehr, der das neue Baugebiet erschließen soll. Die wichtige Radverbindung nach Lüneburg über den Sülzweg ist nun erst einmal für einige Monate nicht nutzbar. Ein vergleichsweise kleines Ärgernis im Vergleich zur entschleunigenden Wirkung, die der neue Kreisel am Ortseingang künftig hoffentlich entwickeln wird.

Planzeichnung im neuen Bebauungsplan Nr. 40

Die wird es brauchen, denn 280 neue Wohneinheiten, die im neuen Baugebiet entstehen sollen, nebst einer Kita mit drei Gruppen, werden mehr Verkehr erzeugen. Das verkehrstechnische Gutachten aus dem Januar vergangenen Jahres belegt das, hält die vorhandene Verkehrsinfrastruktur ergänzt um den neuen Kreisverkehrsplatz aber für geeignet, die zukünftige Verkehrsbelastung „noch“ aufnehmen zu können.

Wir Grünen hatten für ein kleineres Baugebiet geworben, das das Ortsbild eher abgerundet hätte. Als wir uns damit nicht durchsetzen konnten, hatten wir einen abschnittsweisen Ausbau des Baugebietes angeregt, um die Infrastruktur der Gemeinde sukzessive anpassen zu können. Die damals schwarz-rote Mehrheit im Rat lehnte auch das ab.

Auch wenn das klima-ökologische Gutachten nur eine geringe Beeinträchtigung der Kaltluftströme sieht, hätten wir gern darauf verzichtet, in den Grüngürtel zwischen Reppenstedt und Lüneburg hineinzubauen. Im Vergleich zu den ursprünglichen „3D-Campus“-Plänen der Mädge-Verwaltung wirkt der Bebauungsplan Nr. 40 zwar geradezu bescheiden, aber er ragt doch fast 100 Meter in die im Landschaftsrahmenplan (LRP) des Landkreises festgelegte, „von Bebauung freizuhaltende“ Fläche hinein.

Dennoch hat auch die Grünen-Fraktion die Notwendigkeit des Baugebietes immer gesehen und die Planung mitgetragen und -gestaltet. Der Bedarf für stadtnahen Wohnraum ist unstrittig und die Verantwortung der Umlandgemeinden Lüneburgs für die Schaffung von Wohnraum auch. Der Anteil geförderten („bezahlbaren“) Wohnraums wird zwar unter unser Forderung von einem Drittel bleiben, liegt aber nun deutlich über der schwarz-roten Minimalforderung von 25%.

Reppenstedt wird nun ein ökologisch vergleichsweise modernes Wohnviertel errichten mit einem innovativen „kalten“ Nahwärmenetz, viel Photovoltaik und zentralem Quartiersparkplatz für einen Teil der Wohngebäude. Immerhin sind für größere Nebengebäude ab 30qm Gründächer vorgeschrieben, Schottergärten explizit ausgeschlossen und eine Reihe weiterer wichtiger umwelt- und klimapolitischer Vorgaben in Bebauungsplan und Örtliche Bauvorschrift aufgenommen.

Der Rat hat viel und intensiv zusammengearbeitet, Verwaltung und Planungsbüros haben Großes geleistet; nun sind die Baufirmen dran. Wir bedanken uns bei unserem Gemeindedirektor Steffen Gärtner, seiner Stellvertreterin Sabrina Harms und nicht zuletzt bei seiner Amtsvorgängerin Susanne Stille. Gute Arbeit! Wir freuen uns nun darauf, die künftigen Neubürgerinnen und -bürger  hier bei uns willkommen zu heißen, im vielleicht nicht überall sonderlich hübschen, aber definitiv schönen und lebenswerten Reppenstedt mit viel Grün drumherum. Und im Rathaus.

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3 Kommentare

  1. Ich möchte dem „Herren“ mit Rucksack auf dem Rücken nicht zu nahe treten, aber ist er nicht eher eine Dame?

  2. Ich war leider nicht dabei, vermute aber auch eine rucksacktragende Frau auf dem Bild. Allerdings stellt das wie so oft im Bau-und Planungsbereich noch keine echte Participation dar. Peggy Hasselmann

  3. Gut beobachtet. Die Dame ist Journalistin und von daher an der fröhlichen Stecherei nicht beteiligt. 🙂