Ein bestürzendes Ergebnis

Europawahl-Ergebnis für Gellersen (Quelle: votemanager.de)

In Gellersen und im Landkreis Lüneburg ist es deutlich grüner als im Rest der Republik, aber ein Grund zur Freude waren die 16,6% am Wahlabend ganz sicher nicht. 9,5 Prozentpunkte hinter dem Ergebnis von 2019 bleibend, werden wir viel zu bereden haben.

Ortsverbandssprecherin Peggy Hasselmann freut es, dass immerhin Katrin Langensiepen, „eine starke und überzeugende Stimme für Menschen mit Behinderung, die uns hier in Gellersen im Wahlkampf unterstützt hatte“, den Wiedereinzug ins EU Parlament geschafft hat.

„Doch das Wahlergebnis hat mich auch sehr bestürzt,“ verrät Hasselmann. „Warum das Thema Klimaschutz, bei dem momentanen Zustand der Ökosysteme, offensichtlich keine entscheidende Rolle bei den Wähler*innen gespielt hat, kann ich schwer nachvollziehen. Gerade auf europäischer Ebene werden dazu die entscheidenden Weichen gestellt.“

Noch mehr haben die gebürtige Meißnerin die Ergebnisse der Kommunalwahlen in den ostdeutschen Bundesländern erschüttert: „Die fehlende Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und Wendezeit zeigt jetzt deutliche Spuren. Diese sind nicht nur gesamtgesellschaftlich am Wahlergebnis sichtbar, sondern treten auch zwischenmenschlich deutlich zutage. Normale Gespräche über Politik sind beispielsweise auf Familienfeiern kaum noch möglich, der Sprachstil der AfD hat sich schon tief in den Alltag hineingefressen und lässt sachliche Diskussionen und einen Austausch von Argumenten nicht mehr zu.“

Hasselmann dankt Ihrem Ortsverband, den Grünen Gellersen, „der viel Kraft und Zeit in den Wahlkampf investiert hat. Und die Zusammenarbeit mit dem Kreisverband der Grünen hat durch eine gute Koordination und Abstimmung richtig gut geklappt!“

Julia Verlinden, stellvertretende Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, erklärte: „Gestern war ein bitterer Wahlabend. Das Ergebnis der AfD und anderer rechter Parteien in Europa ist bestürzend und muss alle Demokrat*innen zutiefst beunruhigen. Das Grüne Ergebnis in Deutschland ist nicht zufriedenstellend und bedarf einer eingehenden Analyse, die wir gründlich vornehmen werden. Wir danken allen, die in der Region Lüneburg, in Niedersachsen und deutschlandweit BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ihre Stimme gegeben haben. Ein weiterer Dank gilt unserer Spitzenkandidatin Terry Reintke und den unzähligen Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich im Wahlkampf eingesetzt haben.“

Dank und Analyse schließt sich Detlev Schulz-Hendel, Fraktionsvorsitzender im niedersächsischen Landtag an. Er gratuliert der Union zum Wahlergebnis und erklärt: „Das heutige Wahlergebnis kann uns in keiner Weise zufriedenstellen. Es gilt zu analysieren, warum wir offenkundig nicht durchdringen konnten, so wie wir es uns gewünscht hätten.“ Auch Schulz-Hendel beunruhigt das Abschneiden der AfD: „Als verlängerter Arm des Kreml stellt die AfD unsere Demokratie in Frage und gefährdet mit ihrer europafeindlichen Politik den Wohlstand und die Stabilität des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Deshalb stehen wir natürlich für Verhandlungen über die Bildung einer neuen EU-Kommission zur Verfügung. Wir sind bereit, unseren Teil zur Absicherung einer stabilen Mehrheit der demokratischen Mitte beizutragen. Klar ist aber: Wir unterstützen keine EU-Präsidentin, die sich ihre Mehrheit mithilfe von Rechtsextremen beschafft. Das muss nun Ursula von der Leyen beweisen und einer Zusammenarbeit mit Postfaschisten unmissverständlich und klar eine Absage erteilen.“

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