Der Reppenstedter Gemeinderat hat seine Vorgaben für den Bebauungsplan 40 „Schnellenberger Weg“ noch einmal nachgeschärft und das Vorhaben einen weiteren Schritt voran gebracht. Viele grüne Forderungen konnten wir erfolgreich einbringen, aber auch einige wichtige nicht.
Ursprünglich stand bereits am 5. November ein Planungsausschuss auf dem Sitzungskalender mit einem über 500 Seiten umfassenden Unterlagenpaket. Weil allein die „Auswertung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung“ rund 136 Seiten und vor allem zahlreiche Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern umfasst, entschied die Politik Ende Oktober, den Ausschuss auf den 1. Dezember zu verschieben. Zum einen wollten wir den Eindruck vermeiden, der Rat wolle ein so wichtiges Thema im gerade angekündigten November-Lockdown rasch durchwinken. Zum anderen schien es sinnvoll, sich noch einmal mit allen Fraktionen zusammenzusetzen, das Papier durchzusprechen und die politischen Vorgaben für den Bebauungsplan zu aktualisieren.
Das haben wir -gemeinsam mit der Verwaltung- an zwei langen Abenden in der Mensa der Grundschule gemacht. Das Ergebnis ist ein Kompromiss, mit dem wir Grünen leben können, weil wir nun zwar ein großes, aber ökologisch relativ modernes Baugebiet ausweisen werden.
Unsere Hauptkritikpunkte sind zum einen, dass nun doch -entgegen der Erklärung des Rates aus 2018- bis an den östlichen Rand des Baugebietes herangebaut werden soll. Wir hatten eine Abrundung in Richtung Grüngürtel durch eine Freifläche gefordert. Zum anderen hatten wir auf einen abschnittsweisen Ausbau gedrungen, um die Reppenstedter Infrastruktur behutsam Schritt für Schritt zu belasten. Mit beiden Forderungen konnten wir uns leider nicht durchsetzen.
Wir halten außerdem den Anteil an bezahlbarem Wohnraum mit gut 25% für zu niedrig und hätten gern mehr Mehrfamilienhäuser gesehen. Auch sind wir nicht damit einverstanden, dass die Grünordnung den Bauherrinnen und -herren weit weniger Vorgaben für die Bepflanzung und Begrünung machen soll, als es bisher in Reppenstedt üblich war. Da ist aber auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Wir haben beispielsweise darauf gedrängt, dass hohe Bäume nur so gepflanzt werden dürfen, dass die -für Einfamilien- Doppel- und Reihenhäuser obligatorischen Solaranlagen langfristig nicht verschattet werden.
Auch für die Mehrfamilienhäuser wünschen wir uns verpflichtend Photovoltaik, denn wir müssen auch als Kommune jedes Kilo CO2 vermeiden, das wir können, wenn wir unsere Klimaziele einhalten wollen, und wir wollen das. Dazu soll auch beitragen, dass Gründächer für alle größeren Nebengebäude verpflichtend werden sollen. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen 40 qm sind uns dabei als Schwellwert viel zu hoch.
Auf viele Einwendungen, insbesondere der Umweltverbände, wird in der Ausgestaltung des Bebauungsplanes weit deutlicher reagiert als das in der ersten, dem Ausschuss vorgelegten Version der Abwägungen zu lesen war. Das betrifft unter anderem die Entwässerung und Regenwasserversickerung, die nur im Ausnahmefall nicht vollständig auf den Grundstücken stattfinden soll.
Eine Eingabe vom Reppenstedter Verkehrsexperte Peter Pez für zentrales Quartiersparken fand ebenfalls Berücksichtigung. Ein Wunsch der Grünen aus der vergangenen Wahlperiode übrigens. Durchsetzen konnten wir uns außerdem mit der Idee, das gesamte Baugebiet (mit Ausnahme der Zufahrt vom nördlichen Kreisel) zu verkehrsberuhigen.